Fotos Wolfsburg 3 Fotografieren im Drömling
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Fotografieren im Drömling
Gemeine Feuerwanze [Pyrrhocoris apterus]Admiral [Vanessa atalanta]Große Sumpfschwebfliege [Helophilus trivittatus]

Fotografieren im Naturpark Drömling

 

Auf dieser Seite möchte ich Ihnen einmal den Ablauf eines Tages im Juli 2007 beschreiben, an dem ich mir vorgenommen hatte, wieder einmal in der Natur zu fotografieren. Wie fast immer, begleitete mich meine Frau auf dieser Fahrradtour.

Es ist Sommer, ein wunderschöner Tag beginnt. Nachdem wir recht früh aufgestanden sind, packe ich meine Kamera EOS 400D mit dem Objektiv EF 100mm f/2.8 Macro USM und das Objektiv EF 200mm 1:2.8L II USM, sowie den Extender EF 2x II [alles von Canon - meine gesamte Fotoausrüstung finden Sie auf der Seite “Zu meiner Person”] in meine Fototasche und stelle diese in den Fahrradkorb. Und schon geht es los.

Wir fahren von unserem Wohnort Vorsfelde, einem Ortsteil der Stadt Wolfsburg in den nahen Wald - in das Randgebiet des Drömling [siehe Karte unten].

 

Azurjungfern [Coenagrion] bei der Paarung

Der Drömling ist ein schon recht großes wenig besiedeltes Niederungsgebiet an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Nahegelegene Städte sind u.a. Oebisfelde und Wolfsburg.

Im Drömling mit seinen feuchten Wiesen und zahlreichen Wasserflächen findet man eine üppige Pflanzenwelt und viele seltene Tiere, wie beispielsweise den Fischotter oder den Biber. Aber auch die für mich sehr interessanten Insektenarten wie etwa Libellenarten oder seltene Schmetterlingsarten gibt es hier in einer sehr großen Artenvielfalt.

Was uns am meisten im Wald beeindruckt ist die unglaubliche Stille, die frische Luft und das Gefühl, für ein paar Stunden die Natur zu genießen. Ab und zu braucht man diese Stimmung, dieses Gefühl und diese Einsamkeit. Es ist gut für die Seele und auch deshalb sehr gesund. Man kann richtig abschalten. Hektik und Stress gibt es im Wald nicht. Es ist einfach wunderschön.

 

Was aber am meisten Spass macht, ist das Fotografieren. Kaum sind wir im Wald, habe ich auch schon verschiedene Motive entdeckt. Einige kleine Libellen, die über einem kleinen Tümpel kreisen. Und die Schmetterlinge zwischen den vielen Blumen auf der nahegelegenen Wiese.

Wir halten an, ich steige vom Rad und nehme meine Kamera mit dem Makro-Objektiv aus der Fototasche. Schnell überprüfe ich noch einmal die Einstellungen an der Kamera und am Objektiv.

Und schon bin ich im Gebüsch in der Nähe des Baches verschwunden. Hier ist alles sehr dicht bewachsen, man kommt kaum voran.

Doch plötzlich sehe ich vor mir im Gebüsch, an kleinen Zweigen hängend, viele kleine rote Käfer mit schwarzen Streifen. Es mögen etwa 10 Tiere sein. Sie sind ca. 1 cm lang und scheinen die schon sehr warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Obwohl mir schon ziemlich warm ist, werden die Käfer von mir von allen Seiten und mit verschiedenen Kameraeinstellungen (ISO 100, 400, 1600) fotografiert. Nahaufnahmen sollen es natürlich werden.

Bei allen Aufnahmen fokussiere ich manuell. Ich will festlegen, was auf dem späteren Foto scharf abgebildet ist und was nicht. Bei Nahaufnahmen ist das sowieso nicht ganz einfach, weil der Bereich der Schärfentiefe sehr gering sein kann und meistens auch ist.

Als nächstes sehe ich im hohen Gras eine kleine Spinne, die in ihrem Fangnetz auf Beute lauert. Da sie sich nicht bewegt ist es ideal für mich, sie zu fotografieren. Von jedem Motiv mache ich sehr viele Aufnahmen, weil ich ohne Stativ arbeite und wie bereits erwähnt, fast immer manuell fokussiere. Etwa 90 % der Aufnahmen werden deshalb unscharf. Aber das weiß ich ja vorher.

Mittlerweile sind etwa 30 Minuten vergangen. Meine Frau ist schon ein wenig unruhig und möchte gern weiterfahren und das tun wir dann auch. Nach nicht einmal 5 Minuten Fahrt sehe ich über einem Wassergraben eine große Libelle kreisen. So eine habe ich noch nicht gesehen. Ich halte sofort an und runter vom Rad. Schnell das 2.8/200mm Objektiv an die Kamera und vorsichtig anschleichen. Doch solch eine Libelle zu fotografieren ist unglaublich schwer [wie gesagt: ohne Stativ und manuelle Fokussierung]. Man braucht unendlich viel Geduld. Aber irgendwie habe ich sie dann nach einiger Zeit doch noch erwischt - im Flug (allein hierfür habe ich ca. 50 Aufnahmen gemacht - und das sind nicht besonders viel).

Meine Frau möchte nach Hause fahren. Ich willige ein, fotografiere aber vorher noch die wunderschönen Blüten einer mir unbekannten Pflanze.

 

Eichelhäher [Garrulus glandarius]Der Plattbauch [Libellula depressa] - Weibchen
Raubfliegen [Asilidae]

Zuhause angekommen habe ich nichts anderes zu tun, als die gemachten Aufnahmen auf meinen PC zu übertragen. Ich kann es kaum glauben, ich habe 345 Fotos gemacht. Aufgeregt warte ich, bis die Bilder auf dem Monitor zu sehen sind. Dann lösche ich erst einmal die unscharfen Bilder. Die aus meiner Sicht “guten” Fotos kommen erst mal in einen Ordner. Dann werden diese Aufnahmen mit einem Bildbearbeitungsprogramm (näheres auf der Seite “Zu meiner Person” individuell gestaltet.

 

Als ich nach fast 2 Stunden endlich fertig bin, stelle ich etwas ernüchternd fest: nur 12 von 345 Aufnahmen werde ich in meine Webseite integrieren.

Jetzt schaue ich im Internet nach, welche “Käfer” ich eigentlich fotografiert habe. Überrascht muss ich feststellen, dass es sich hier um Streifenwanzen handelt. Solche Tiere habe ich vorher noch nie gesehen. Aber egal, irgendwie sehen sie doch schön aus.

Auf jeden Fall war es wieder einmal ein sehr schöner Sommertag. Ideal für die Erstellung von Fotos von Tierarten und Landschaftsfotos.

 

Harry Klaus Anton

Naturpark Drömling
Ringelnatter [Natrix natrix] Grünspecht [Picus viridis]
WWF - eine der größten internationalen Naturschutzorganisationen der Welt

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Gebänderter Pinselkäfer [Trichius fasciatus]
Feldhasen [Lepus europaeus]
Weinbergschnecken
Stiftschwebfliege [Sphaerophoria scripta]
www.nabu.de
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